Twittern, snappen, anstupsen, Instagram, Hashtags, taggen, teilen,.. und die Liste ist noch wesentlich länger. Soziale Netzwerke haben nicht nur einen eigenen Wortschatz kreiiert, welchen es zu lernen gilt, möchte man folgende Generationen noch verstehen, auch sind diese im Internet heutzutage nicht mehr wegzudenken.
Doch welche Folgen hat dies für uns?
Facebook ist mit 1,23 Milliarden Mitgliedern nicht nur der Vorreiter, sondern auch das bekannteste Soziale Netzwerk.
Nun mag manch einer meinen, dass diese Plattform eine optimale Möglichkeit bietet sich selbst darzustellen und sich mit so vielen Menschen wie man möchte zu connecten. Sogenannten „Freunden“.
Doch wieso sollte Facebook durch diese Vorteile die eigene Identität zerstören?
Die Wunsch-Person in Spe
„Wer bist du denn eigentlich?“ Auf diese Frage gibt es passend die online-privat-Visitenkarte: Das Facebook Profil.
Hier erstellt man sich per Mausklick genau die Person, die man sich wünscht zu sein. Mittels der besten Bilder, die man zur Verfügung hat, verfeinert mit diversen Gefällt mir Angaben zu privaten Interessen, wie Filmen, Musik, Büchern und Personen.
Damit wird eine Wunsch-Identität kreiiert, unter Vernachlässigung der tatsächlichen Person, die hinter dem Profil steckt. Man kann beim Verfassen von Nachrichten auf die Wortwahl achten, editieren, verbessern und zu einem beliebten Zeitpunkt antworten.
Man schafft dem Gegenüber meist eine Illusion, welche durch ein Treffen oder echte Kommunikation, Erwartungen und Eindrücke des „Facebook-Freundes“ enttäuschen können.
Unpersönlichkeit
Kommunikation wird unpersönlich. Ist man in einer wirklichen Konversation, kann man nicht seine gesendeten Nachrichten editieren oder anpassen. Man muss direkt antworten und arbeitet mit Körpersprache und eigener Betonung, Sprechtempo usw.
Dies fällt alles weg beim Schreiben von Nachrichten. Es ist unmöglich das Gegenüber einschätzen zu können und oft treten Missverständnisse auf, da das Geschriebene sehr unterschiedlich interpretiert werden kann (Betonung muss der Leser dem Text hinzufügen, nicht der Verfasser).
Dies stumpft Menschen, die wenige soziale Interaktionen haben, förmlich weiter ab und zwingt diese mehr auf den virtuellen Austausch von Informationen und Persönlichkeiten zurückzugreifen.
Soziale Netzwerke desozialisieren Menschen. Trotz unmengen an eigentlichen Facebook-Freunden sind Menschen alleine, da der virtuelle Weg zu kommunizieren für uns einfacher erscheint.
Echte und regelmäßige Konversationen schaffen und erhalten echte Freundschaften. Deswegen in Zukunft mal mehr Reden als Schreiben, Freunde treffen und (üben) neue Freunde kennenzulernen. Echte Freunde.