Einfacher Trick für mehr Zufriedenheit

Die meisten Menschen merken nicht, wie sehr Worte ihr Handeln und Fühlen beeinflussen. Wir alle haben einen bestimmten Wortschatz erlernt. Diese Worte verbinden wir mit Gefühlen und Erinnerungen. Somit besitzt jedes Wort seine ganz individuelle Wertigkeit und zwar passend zu deinen eigenen Erfahrungen mit diesem Wort.
Gerade im Stress handeln wir oftmals im Affekt und wählen somit unbewusst unsere angelernten Phrasen. Daraus können typische „wieso hast du das eigentlich gesagt?“-Situationen entstehen, wenn wir anschließend wieder zur Vernunft kommen.
Doch nicht nur in der zwischenmenschlichen Kommunikation, können diese falsch genutzten Worte für Komplikationen sorgen. Denn auch im Gespräch mit uns selbst hat unser Wortschatz und daran gebunden Emotionen, große Auswirkungen.

In diesem Artikel betrachten wir, wie wir uns selbst mit unseren inneren Diskussionen beeinflussen und wie wir diese negativen Emotionen mit einem einfachen Trick ausschalten können.

Wie dein Wortschatz deine Zufriedenheit bestimmt

Uns allen fällt wahrscheinlich sofort eine Situation aus der Vergangenheit ein, bei der wir besonders angegriffen, beleidigt oder dergleichen waren. Das sind nicht nur echt unangenehme Situationen, der falsche Umgang damit kann die normalerweise gute, zwischenmenschliche Beziehung wirklich schädigen.
Doch auch wenn wir alleine sind können uns fehlgeleitete Gedanken die Zeit unangenehm machen.
Ich hatte früher große Probleme damit, wenn mir andere Autofahrer auf der Autobahn in die Quere kamen. Somit regte ich mich über Jeden auf der mir auffuhr, langsamer vor mir überholen wollte, wenn LKW’s überholten und so weiter. Oft hielt ich mich noch Ewigkeiten nach dem Ereignis in der Emotion, alleine durch den Gedanken daran. Wenn auch Du eine ähnliche Situation kennst, unabhängig vom Autofahren, könnte die folgende Technik für dich nützlich sein.

Der Trick: Transformatorisches Vokabular

Wir haben Worte die uns sauer, glücklich, traurig etc. machen können. Für jeden emotionalen Zustand, haben wir das passende Vokabular. „Ich bin stinksauer, das ist echt zum Kotzen!“ Fühle einmal in dich hinein und schaue was solche Worte in dir bewirken. Hast du einen typischen Satz oder ein Wort, welches du zu solchen Gegebenheiten benutzt? Wenn es dir nicht einfällt ist es nicht schlimm, in der nächsten passenden Situation, wirst du dich daran erinnern.

Der Trick mit dieser Technik ist, die Worte, die wir normalerweise benutzen, welche für uns negativ geladen sind, durch neue Worte auszutauschen. Eine simple und sehr wirkungsvolle Technik.
Da mein Problemkind das Autofahren darstellte, fand ich auch dort erstmals dafür Verwendung. Aus meinem „So ein Penner! Zieht einfach rüber und ich muss abbremsen!“ wurde ein, „Ich bin wirklich empört über dieses Verhalten“.
Im Endeffekt drückt es das gleiche aus, jedoch musste ich beim sagen dieses Wortes jedesmal lachen und die schlechte Stimmung verschwand. Das Sagen einer solchen neuen Phrase unterbricht unser altes Muster und verhindert, dass wir wie üblich auf diese Situation reagieren.

Noch zufriedener? Geht das überhaupt?

Nicht nur können wir diese Technik für negative Situationen anwenden. Auch können wir tolle Situationen noch besser machen. Die Worte die wir wählen erwecken unsere Erfahrungen buchstäblich zum Leben und werten diese. Einerseits können wir sagen „das Buch war gut“ oder „das Buch war sensationell“. Spüre auch hier wieder, was die unterschiedlichen Begriffe in dir bewirken.
Du kannst deinen Wortschatz buchstäblich formen und dafür sorgen, dass du automatisch positivere Formulierungen und Worte benutzt. Diese Fähigkeit wird dein komplettes Leben und Denken verändern und bereichern.

Auf dem Weg zur Zufriedenheit finden wir vermeintlich große Hindernisse. Selbst wenn wir uns schon mit der Thematik beschäftigt haben, kann es uns noch schwer fallen immer passend zu reagieren. Das transformatorische Vokabular ist eine tolle Möglichkeit, um eingefahrene und scheinbar unfunktionelle Muster zu unterbrechen. Zusätzlich können wir schöne Erfahrungen noch positiver gestalten. Ein weiteres wichtiges Werkzeug für jeden Verstandwerker. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Bis zum nächsten mal und bis dahin, viel Erfolg!

Julian

2 Gedanken zu „Einfacher Trick für mehr Zufriedenheit“

  1. Dieser Artikel hat mir sehr geholfen, ich hatte mir selbst nie Gedanken darüber gemacht, aber jetzt habe ich selbst 1 Monat lang auf mein Wortschatz geachtet.
    Die Reaktionen und die Wortwahl von mir war in manchen Situationen sehr unangebracht oder haben einfach alles noch schlimmer gemacht. Dies hast du sehr gut beschrieben, dass man sich mit manchen Phrasen einfach noch mehr rein steigert.
    Ich persönlich kann aber nicht direkt die Situation erkennen, meist kann ich erst abends die Situation nochmal reflektieren und analysieren wie ich besser hätte reagieren können.
    Gibt es dort vielleicht spezielle Tricks wie man schneller solche Situationen erkennen kann und richtig reagieren kann? Oder einfach üben üben üben?

    Gruß
    Andy

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    • Hi Andreas,
      freut mich sehr, dass ich dir weiterhelfen konnte!
      Mir persönlich hat es sehr weitergeholfen, in solchen Situationen in eine Beobachterposition zu gehen. Das bedeutet, du erfühlst kurz das Gefühl und beobachtest wie es sich anfühlt, wie es sich verhält und was es mit dir macht. Damit trennst du dich automatisch von diesem Gefühl ab und es fällt leichter in solchen Situationen rational zu bleiben.
      Wenn es um eine mentale Weiterentwicklung geht, welche wir hier anstreben, ist es das gleiche Prinzip wie bei einer physischen Weiterentwicklung – es ist ein progressiver Prozess. Das heißt wenn man regelmäßig seinen Körper trainieren muss, um ihn langfristig zu verändern, muss man dies auch bei seinem Geist anwenden. Von daher, ja, üben üben üben und irgendwann belächelst du diese Situationen von früher.

      Bleib dran und viel Erfolg !
      Julian

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